Schloss Josselin – mittelalterliches Juwel am Ufer der Oust
Am Ufer des Flusses Oust, im Zentrum des Départements Morbihan, erhebt sich das prunkvolle Schloss Josselin. Seit Jahrhunderten ist das imposante Gemäuer Wohnsitz des bretonischen Adelgeschlechts Rohan.
Schloss Josselin: 1.000 Jahre bretonische Geschichte
Wie ein steinernes Monument einer längst vergangenen Epoche erhebt sich das Schloss Josselin am Ufer des Flüsschens Oust. Uneinnehmbar wirken die wuchtigen spätgotischen Mauern mit den mächtigen Rundtürmen am Flussufer. Um das Jahr 1000 ließ Guéthénoc aus dem Geschlecht der Grafen von Rennes die erste Burg an dieser Stelle errichten. Über 300 Jahre später, im Jahr 1370, erwarb der wohlhabende Feudalherr Olivier V. de Clisson das Anwesen und ließ die Burg zu einer wehrhaften Zitadelle mit acht Türmen und einem mittelalterlichen Wohnturm ausbauen.
Im 15. Jahrhundert kam das Schloss in den Besitz der bretonischen Adelsfamilie Rohan. Sie ließen die Rückseite des Schlosses im Stil der bretonischen Renaissance mit dunklen Granitsteinen umgestalten. Kardinal Richelieu ließ das festungsähnliche Bauwerk im Jahr 1629 teilweise schleifen und erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts begann der Herzog von Rohan mit dem Wiederaufbau und der Restaurierung.
Besichtigung im Rahmen einer Führung
Obwohl der 14. Herzog von Rohan Schloss Josselin noch heute bewohnt, sind Teile der Anlage für die Öffentlichkeit zugänglich. Wenn Sie ein Ferienhaus in der Bretagne im Département Morbihan gemietet haben, sollten Sie die Gelegenheit nutzen und sich einer Führung anschließen. Die Tour startet im Hof vor der Renaissance-Fassade und zeigt die Geschichte des Bauwerks vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Sie durchqueren mehrere Räume im Erdgeschoss. Im Speisesaal steht ein lebensgroßes Reiterstandbild von Olivier de Clisson, das ein Bildhauer im Jahr 1892 anfertigte. Im Salon fällt sofort der üppige Kaminsims aus Granit ins Auge, der aus dem 16. Jahrhundert stammt und das Familienmotto der Rohans trägt.
Puppen- und Spielzeugmuseum
Herminie de Rohan begann am Ende des 19. Jahrhunderts eine Puppensammlung anzulegen, die heute im Schloss Josselin besichtigt werden kann. Im Jahr 1984 wurde ein Museum eingerichtet, das Spielzeug der Adelskinder aus verschiedenen Jahrhunderten zeigt. Die ältesten Stücke stammen aus dem 17. Jahrhundert. Mit ca. 5.000 Exponaten gehört die Puppen- und Spielzeugsammlung zu den bedeutendsten privaten Ausstellungen in Frankreich. Neben rund 3.000 Puppen können Sie Kinderbücher, präparierte Tiere und Spielfiguren vom Anfang des 20. Jahrhunderts bestaunen. Aus den 1930er Jahren stammen erste Brett- und Gesellschaftsspiele wie Monopoly, Cluedo und Memory.
Sehenswertes im Ort Josselin
Die Geschichte der 2.500 Einwohner zählenden Ortschaft Josselin ist eng mit der des Schlosses verbunden. Das Viertel Sainte-Croix entstand im 11. Jahrhundert und wurde im Zuge der Errichtung der Burg angelegt. In den Gassen reihen sich zauberhafte Fachwerkhäuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert aneinander, von denen das älteste aus dem Jahr 1538 stammt. Beherrscht wird die Szenerie von der Basilika Notre-Dame-du-Roncier. Der Vorplatz wird von einem Gebäudeensemble in Fachwerkbauweise eingerahmt. Die Basilika ist ein Wallfahrtsort in der Bretagne. Der Legende nach wurde das Gotteshaus aus Dankbarkeit für ein Marienwunder erbaut, das sich im 9. Jahrhundert ereignet haben soll. Damals soll ein Bauer im Wald eine Marienstatue gefunden haben, deren heilende Kräfte seiner blinden Tochter das Augenlicht wiedergaben.
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